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Wirksames Verändern von Glaubenssätzen - Das Konzept des emotionalen Kontos nach Rosemarie Dypka

Aktualisiert: 7. Feb.

Das emotionale Konto ist eine Metapher der Hypnosetherapeutin Rosemarie Dypka. Sie skizziert es als eine Art innere Buchführung, die anzeigt, ob unsere Emotionen sich im Plus oder im Minus bewegen, und darüber Aufschluss gibt, wie wir mit uns selbst kommunizieren, ob wir uns in unserem inneren Dialog eher stärken oder schwächen. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass es vor allem unsere Gedanken sind, die unsere Emotionen bestimmen und damit machtvoll unsere Realität bestimmen; Unsere persönliche Wahrnehmung und Interpretation von Situationen, die jeweils auf der entsprechenden Kommunikationsweise mit uns selbst basiert, ist demnach dafür verantwortlich, wie wir in der Außenwelt agieren. Mit diesem Modell zeigt Frau Dypka die elementare Macht von Wörtern und Sprache auf, und auch, wie wir diese bewusst verändern können. Negative Emotionen entziehen uns Energie, während stärkende Emotionen uns Energie liefern. Mittels bewusster Sprache (und dem, worauf wir somit unsere Aufmerksamkeit und Energie richten) lassen sich diese stärkenden Kräfte entfalten und verankern, was sich im Leben verwirklichen soll.


Inhaltsverzeichnis



Emotionaler Mann steht in der Dämmerung und breitet die Arme aus
Quelle: Canva

Das Konzept des emotionalen Kontos


Zunächst einmal gehen wir von der Grundannahme aus, dass wir die Gestalter unserer eigenen Wirklichkeit sind: „Alles passiert in unserem mentalen Universum“. Dies ist der Grund dafür, warum ein- und dieselbe Situation, ein- und dasselbe Erlebnis von unterschiedlichen Personen komplett unterschiedlich wahrgenommen werden kann. So ist es möglich, eine Situation abzulehnen oder anzunehmen. Ausschlaggebend dafür, wie wir eine Situation bewerten und auf sie reagieren können, ist unsere grundsätzliche Aufstellung, unsere Glaubenssätze, unsere inneren und tiefen Konditionierungen.


Unser Bewertungssystem teilt Wahrnehmungen in negativ und positiv ein und funktioniert wie eine innere Kontoführung. Etwas so Kompliziertes und Komplexes wie Emotionen lassen sich nach diesem Schema herunterbrechen auf ein einfach verständliches Konzept: Es gibt eine Minus- und eine Plusseite für die unangenehmen und die angenehmen Erfahrungen. Ob unser Konto im Plus oder im Minus ist, ist auch körperlich spür- und sogar messbar: an der Pulsfrequenz, an der Hauttemperatur, am Hormonspiegel etc.


Alles, was wir als Mangel, als Defizit erleben, ist eine „Abbuchung“ auf unserem emotionalen Konto, ebenso wie unerfüllte Bedürfnisse. Emotionale Signale hierfür sind z.B. Angst, Aggression, schlechte Laune. Auf der Seite der „Eingänge“, also der Plusseite, verbuchen wir Erfolge, schöne Erlebnisse und gute Resultate. Zufriedenheit, Freude und gute Laune sind emotionale Signale für ein Konto im Plus.


Das Gute und Lehrreiche an schlechter Laune ist, dass sie ein Erkennungsmerkmal dafür darstellt, dass wir uns in einem Mangelzustand befinden. Durch die Frage: „Was fehlt mir?“ lerne ich, den Rhythmus meiner Bedürfnisse zu erkennen. Schlechte Laune kann z.B. ein deutliches Signal für Hunger (Lösung: etwas essen), Müdigkeit (Lösung: schlafen) oder Überarbeitung (Lösung: Pause einlegen, ausruhen) sein. Sie ist eine wichtige Aufforderung, für sich zu sorgen.


Bedürfnisse, die nicht so leicht zu befriedigen sind, z.B. das Bedürfnis nach Anerkennung, nach Gemeinschaft, nach einer gesunden Beziehung, nach echter Freundschaft, nach finanziellem Wohlstand etc. verlangen danach, aktive Schritte zu unternehmen.


Emotionen im Minusbereich sind immer ein Signal zum Handeln: Es geht darum, das unerfüllte Bedürfnis zu erkennen und dafür zu sorgen, das Konto bewusst wieder ins Plus zu bringen.


Wir neigen zu selektiver Wahrnehmung. Sind wir im Minus, nehmen wir Probleme, Missstimmungen, schlechte Nachrichten deutlicher wahr, geraten schneller in Streit. Im Minus ist unsere Grundhaltung feindselig, unsere inneren Monologe speisen unsere Negativität weiter. Das Negative rückt in den Vordergrund und wir ziehen noch mehr Negatives an. Sind wir hingegen im emotionalen Plus, fühlen wir uns mit Allem im Reinen und haben eine Sogwirkung für alles Angenehme, Erfreuliche. Da wir gelassen reagieren können, können wir Konfliktsituationen aus dem Weg gehen oder großzügig nachgeben und Harmonie erfahren. Weil wir unwillkürlich lächeln, lächeln die Anderen zurück. Wir sind mit allen und allem im Frieden.


Kommunikation mit uns selbst - Wie wir uns selber schwächen


„Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele“ (Platon)


Wie wir mit uns selbst kommunizieren, kann uns stärken oder schwächen und ist dafür ausschlaggebend, wie wir in bestimmten Situationen reagieren und handeln. Unsere inneren Monologe bestimmen unsere Handlungen. So nehmen wir unbewusst eine permanente Selbstbeeinflussung vor, leider meist im negativen Sinne. Die Glaubenssätze, mit denen die meisten von uns sich fortwährend selbst hypnotisieren, könnten etwa so lauten:


  • „Ich kann das eh nicht“.

  • “Das schaffe ich nie.“

  • „Das konnte ich noch nie.“

  • „Was sollen die Anderen denken?“

  • „Die Anderen können das sowieso besser als ich.“

  • „Ich bin dafür zu dumm.“

  • „Das kann gar nicht gutgehen.“

  • „Das wird nie was.“

  • „In unserer Familie hat das noch nie jemand gekonnt.“

  • „Ich weiß genau, das geht nicht.“


Mit derart selbstlimitierenden Mantren stellen wir innerlich Schranken, regelrecht Verbote auf, erfolgreich zu werden oder Dinge anders zu lösen als beim letzten Mal. Wir erklären es damit von vornherein für unmöglich, als einziger und erster in der Familie etwas zu schaffen, was vorher noch keiner geschafft hat. Wir übertragen schlechte Erfahrungen auf die Zukunft und norden uns auf erwartbare Misserfolge ein.

Auch der Volksmund hält jede Menge dieser schwächenden Redewendungen und Sprichwörter bereit, die wir verinnerlicht haben:


  • „Man kann nicht alles haben.“

  • „Hochmut kommt vor dem Fall.“

  • „Wer hoch steigt, fällt tief.“

  • „Das Leben ist kein Wunschkonzert.“

  • „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“


Ein erster Schritt liegt im Entlarven dieser sabotierenden und oft stark verinnerlichten Glaubenssätze. Folgende Methoden werden vorgestellt, um Maßnahmen gegen zur Gewohnheit gewordene negative Denkmuster einzuleiten:


  • Die Gute-Freund-Methode: Was würden Sie Ihrem besten Freund raten, wenn er Sie in dieser Angelegenheit um einen Rat bitten würde?

  • Hören Sie auf, sich zu kritisieren

  • Akzeptieren Sie Ihre Schwächen

  • Seien Sie stärker als Ihre Gedanken

  • Schreiben Sie ein Positivtagebuch

  • Entwickeln Sie Zielformulierungen und wiederholen Sie diese so oft wie möglich


Das Problem wächst mit der Problemfixierung – die Lösung wächst mit der Lösungsorientierung


„Was wir in uns nähren, das wächst; Das ist ein ewiges Naturgesetz.“ (Goethe)

Solange man sich auf das Problem fokussiert, sorgt man dafür, dass es wächst, denn alles wird größer, dem wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Unserem Gehirn fehlt eine Vorstellung davon, wie die Lösung oder die positive Version dessen, was wir erleben, aussehen könnte. Deshalb müssen wir bewusst an der positiven Wendung in unseren Gedanken und Worten arbeiten. Solange wir in der negativen Sprache bleiben, erzeugen wir immer mehr negative Energie. Wir rutschen aufgrund dieser negativen emotionalen Qualität immer weiter in die Resignation, in die Opferrolle, in die Sinnlosigkeit und erleben uns selbst mehr und mehr hilflos und ausgeliefert.


„Solange es nur das Problem gibt, fehlt eine klare Vorstellung des Machbaren.“

Solange wir nur um unser Problem kreisen, löst es sich nicht, es wird zumeist eher größer. Zunächst gibt es nur für das Problem Worte, die Lösung ist noch unbekannt. Dies stellt für den Verstand eine große Herausforderung dar.

Um dies zu durchbrechen, muss aktiv gehandelt werden. An erster Stelle sollte die Entscheidung stehen, nicht in dieser Opferhaltung bleiben und das Problem beheben zu wollen. Ein wichtiger Schritt ist es, Fragen zu stellen:


  • Was genau will ich?

  • Worum geht es?

  • Wie kann ich mein Ziel erreichen?

  • Wie kann ich eine Lösung herbeiführen?

  • Was kann ich als Erstes tun?


Dadurch ändert sich die Blickrichtung und man bewegt sich in Richtung Lösung. Das Prinzip der kleinen Schritte, die machbar und realistisch scheinen, sollte hier angewendet werden. Eine gute Orientierung stellen diese Fragen dar:


  • Wie ist es, wenn das Problem gelöst wurde?

  • Wie fühle ich mich dann?

  • Was ist dann anders?

  • Woran ist die Veränderung zu merken?


Entscheidend ist hierbei das gute Gefühl, das sich in dieser Vorstellung, das Problem sei nach einem Zeitsprung gelöst, einstellt.


Hand hält einen Kompass
Quelle: Canva

Sprache als elementares


„Was die Menschen am meisten hindert, ihre Träume zu verwirklichen, sind die vielen Worte, die sie für ihre Probleme brauchen.“

Mit dem Erlernen der Muttersprache legen wir ein individuelles Lexikon an. Das Lexikon erfasst die gesamte Bedeutung der Wörter, d.h. auch was wir mit dem Wort assoziieren, die ganze Geschichte hinter dem Wort. Jedes Wort ist geprägt von unserer Weltsicht, unseren Erfahrungen, unseren Erinnerungen. Mit dem Aussprechen dieser Wörter werden entsprechende Kenntnisse und Assoziationen geweckt und alles aktiviert, was dazu in unserem Unterbewusstsein gespeichert ist. So gibt es in unserem Lexikon eine Menge problematisch und negativ belegter Wörter und Redewendungen. Wir haben ein umfangreiches Vokabular für das Misslingen. Frau Dypka spricht öfters von der „Bedienungsanleitung zur Dysfunktion“.


  • Ich schaffe das nicht.

  • Bei mir klappt das nie.

  • Für mich ist das nichts.

  • Sowas möchte ich nicht noch einmal erleben!

  • Ich habe Angst, nicht zu wissen, wie es ausgeht.

  • Ich habe das nie gelernt.

  • Dafür bin ich nicht gut (klug, gebildet, schlank, schön) genug.


Solche Sätze ziehen uns Energie ab. In solchen Sätzen kommunizieren und manifestieren wir das Problem und nicht die Lösung. Es wirken nicht nur die Sätze auf dem Papier oder das, was wir hören, sondern mit dem Lesen oder Hören wird das gesamte Lexikon aktiviert und unser Gehirn liefert die ganze Geschichte mit. Bisher kennen wir nur Worte oder Formulierungen für das Problem.


Nun ist die Herausforderung, auf negative, sabotierende Formulierungen zu verzichten und bewusst eine „Plussprache“ zu entwickeln und zu trainieren. Es geht um die Entwicklung einer Sprache, die die Lösung beschreibt.

Das Vermeiden negativer Sprache und achtsames Wählen von stärkenden Zielformulierung ist Übungssache. Das Hinterfragen, welche Bedürfnisse hinter der Minusaussage steckt (erkennbar an „nicht“, „nie“ etc.), führt zur Umformulierung in eine ergebnisorientierte Sprache.


  • Minus-Sprache: Ich schaffe es nicht. Plus-Sprache: Es ist machbar. Ich plane, was ich schaffen kann und schaffe, was ich geplant habe.

  • Minus-Sprache: Ich traf immer nur Menschen, mit denen ich unglücklich war. Plus-Sprache: Ich unterscheide jetzt, was gut für mich ist und was nicht. Ich finde Menschen, die zu mir passen.

  • Minus-Sprache: Bei mir klappt es nicht. Plus-Sprache: Ich kann es lernen.

  • Minus-Sprache: Ich habe Angst, nicht zu wissen, wie es ausgeht. Plus-Sprache: Ich stelle mich der Herausforderung und bin neugierig.


Anstelle von Fragen wie


  • Warum passiert das immer nur mir?

  • Warum bin wieder ausgerechnet ich betrogen worden?

  • Wie soll ich das denn schaffen?

  • Warum sollten die ausgerechnet mich nehmen?

… sollte man Fragen stellen wie:


  • Weshalb kann es mir gelingen?

  • Warum bin ich genau die Richtige für diesen Job?

  • Was muss ich tun, damit ich das erreiche?

  • Was passiert, wenn ich erfolgreich bin?


Was wir leider meist nicht gelernt haben und aber lernen können, ist, unser Konto absichtsvoll und bewusst ins Plus zu bringen, um Fülle und Wohlbefinden in unserem Leben zu kreieren. Wir können unsere Welt gestalten. Die zentralen Fragen hierzu sind: Was wollen wir in unser Leben bringen, was soll sich in unserem Leben verwirklichen?


Haben wir erstmal verstanden, dass wir es selbst sind, die unserem Leben die Richtung geben, dann geschieht nichts, was wir nicht wollen. Dann erleben wir unser Leben als sinnvoll und wissen, wie wir unser eigenes Leben handhaben und gestalten können. Wir erkennen, dass unsere Bedürfnisse, Wünsche und Bedürfnisse es sind, die die Türen zu unserer Lebendigkeit öffnen. Wir übernehmen Führung, wir gehen Wege, die wir aus uns selbst heraus finden: Unser emotionales Vermögen ist in unserem Inneren verfügbar.


Die Autorin Rosemarie Dypka


Rosemarie Dypka ist Heilpraktikerin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung, und seit 1988 in ihrer eigenen Praxis in Hamburg als Coach tätig. Seitdem arbeitet sie kontinuierlich und sehr erfolgreich mit der Hypnose. Sie ist Gründerin und Ehrenpräsidentin des Hypnoseverbands Deutschland. Sie hat die Methode der „strukturierten Hypnose“ entwickelt und lehrt und vermittelt diese in zahlreichen Seminaren, Aus- und Weiterbildungen. Neben dem Buch „Das emotionale Konto“ hat sie eine CD zu autogenem Training herausgegeben.


Für mich ist sie Mentorin und Vorbild. Ich habe ihr sehr viel zu verdanken und alles Grundlegende und Wesentliche, was für ein Grundverständnis von einem guten Leben essentiell ist, nämlich, den Blick auf das zu richten, wo ich hin will anstatt auf das, von dem ich weg will, habe ich von ihr lernen dürfen. Deswegen ist es mir ein großes Bedürfnis, ihr Konzept vom emotionalen Konto zu teilen.

Das Buch „Das emotionale Konto“ ist momentan leider vergriffen. Frau Dypka stellt es aber großzügigerweise zum kostenlosen Download auf ihrer Website zur Verfügung:



Fazit


Eine schwächende und selbstsabotierende Kommunikation mit uns selbst ist sehr häufig das, was unseren Problemen und Lebensthemen zugrundeliegt. Eine Identifizierung dieser häufig problemorientierten und limitierenden Sprache und ein Umdenken und Umformen in eine stärkende und lösungsorientierte Sprache kann der Schlüssel zu mehr Fülle und innerem Reichtum sein. Dazu ist ein erster Schritt, sich klarzumachen, was man in sein Leben holen will und dieses Leben dann aktiv zu gestalten - dies beginnt im Bewusstsein, im Denken und in den Worten, die man spricht und die man sich selbst erzählt.


FAQs


Was ist das emotionale Konto nach Rosemarie Dypka?

Das emotionale Konto ist eine Metapher, die unsere innere emotionale Bilanz beschreibt. Es zeigt, ob unsere Emotionen positiv (im Plus) oder negativ (im Minus) sind, und die Basis dessen steht zuallererst mit der Qualität unserer Gedanken und der Art, wie wir mit uns selbst kommunizieren in Verbindung.


Wie kann das emotionale Konto beeinflusst werden?

Das emotionale Konto wird durch unsere Gedanken, Glaubenssätze und die Kommunikation mit uns selbst beeinflusst. Positive Kommunikation und Gedanken können das Konto ins Plus bringen, während negative Kommunikation zu einem Minus führt.


Wie erkenne ich, ob mein emotionales Konto im Plus oder Minus ist?

Emotionale Signale wie Zufriedenheit, Freude und gute Laune deuten auf ein Konto im Plus hin, während Angst, Aggression, Wur, Gereiztheit und schlechte Laune auf ein Minus hinweisen.


Wie kann ich mein emotionales Konto langfristig im Plus halten?

Langfristig hilft die bewusste Arbeit an den eigenen Glaubenssätzen, das Regulieren der eigenen Gedanken und das bewusste Ersetzen von Minussprache in Plussprache, um mehr Fülle und Wohlbefinden zu kreieren und eine neue Sichtweise auf die Welt zu generieren.


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